Folge 5
Ungeahnte Folgen
Es war gerade 4:25 Uhr als Rodney schweißgebadet in seinem Bett aufwachte.
„Aber natürlich!“ sagte er zu sich selber und sprang aus seinem Bett. Aufgeregt wie nie zuvor in seinem Leben rannte er durch Vianca und war auf der Suche nach Colonel Mitchell.
Ein Großteil des Personals war um diese Uhrzeit schon längst oder noch immer im Bett. Den wenigen Soldaten denen Mc Kay über den Weg lief schauten ihm fragend nach. Nicht alle Tage sah man Rodney Mc Kay in seinem Schlafzeug durch die Flure des Außenpostens laufen.
„Agent Winchester, wo ist Colonel Mitchell?“ fragte Rodney aufgeregt als er den Torraum erreicht hatte.
„Der müsste in seinem Quartier sein, Doktor. Ähm entschuldigen Sie die Frage, aber ist alles okay mit Ihnen?“
„Keine Zeit. Muss zum Colonel.“ rief Mc Kay als er bereits den Torraum schon wieder verlassen hatte.
„Verrückter Kerl.“ sagte Winchester zu sich selbst und führte weiter seine Diagnosen durch.
„Jetzt ergibt es einen Sinn. Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen?“ brabbelte Rodney vor sich hin als er zu dem Quartier von Cameron rannte. Auf den Weg dorthin rannte er sogar Captain Sanchez über den Haufen. Dann, als er endlich da war, klopfte Rodney wie ein Verrückter an die Tür.
„Colonel Mitchell. Colonel öffnen Sie die Tür. Colonel sind Sie da?!“ vollkommen verschlafen stieg der Colonel aus seinem Bett und ging zur Tür.
„Mc Kay, wissen Sie eigentlich wie spät es ist?“
„Ja nein, um ehrlich zu sein nicht. Wieso gibt es in Vianca keine Transporter? Oder zumindest einen genauen Lageplan wo sich was befindet? Wir haben in der Datenbank bloß einen Umriss der Stadt gefunden aber kein Plan wo sich was befindet. Warum nicht Colonel Mitchell? Weil es die Asgardner nicht brauchten. Warum sollten sie etwas aufschreiben was ohnehin jeder wusste? Das wäre doch verrückt. Aber wie konnten sich alle Asgardner merken wo sich welches Labor befindet? Diese Frage machte mich wahnsinnig, die ganze Zeit konnte ich an nichts anderes denken, nicht mal schlafen, naja schlafen schon aber wirklich geschlafen hab ich nicht.“
„Wow Mc Kay, langsam. Wovon reden Sie da überhaupt?“
„Die Asgardner, sie lernten von klein auf wo sich was befindet und wie sie dort hinkommen würden. Gleich nachdem sie lesen konnten mussten sie den Lageplan dieses Außenpostens auswendig lernen.“
„Und das wissen Sie woher?“ während Rodney aufgeregt und manchmal auch unverständlich erzählte, suchte Cameron sein Funkgerät um Beckett mit einem medizinischen Notfallteam zu sich zu rufen. Der ahnte das mit Mc Kay etwas nicht stimmte. So wie an diesem Abend war er noch nie gewesen.
„Oh Ihr Funkgerät liegt hier drüben.“ sagte Mc Kay und warf es dem Colonel zu.
„Mitchell an Beckett, Doc kommen Sie sofort mit einem Notfallteam in mein Quartier. Mc Kay scheint gerade durchzudrehen.“
„Da könnten Sie recht haben Colonel, aber ich glaube nicht. Ich war schon mal ziemlich dicht dran, damals als ich mein Körper teilen musste und Beckett … egal.“ kurze Zeit nach dem Funkspruch von Mitchell kam auch schon Beckett mit seinem Team beim Colonel an. Als Carson sah das Rodney mehr oder weniger in seinem Schlafzeug beim Colonel durchs Quartier lief und dabei irgendwelches Zeug faselte, blieb er in der Tür stehen und wies seine Leute an auf dem Flur zu warten.
„Hey Rodney, wie geht es Ihnen?“
„Carson wissen Sie warum es in ganz Vianca keine Lagepläne gibt? Die Asgardner brauchten sie nicht. Jeder wusste wo alles war. Für manche Menschen ist es schon unzumutbar sich eine Telefonnummer zu merken, und diese Asgardner merken sich den gesamten Inhalt einer Stadt.“
Carson sah Mitchell fragend an. Doch dieser zuckte auch bloß mit den Schultern.
„Rodney, was halten Sie davon wenn Sie mich auf die Krankenstation begleiten?“
„Eine sehr gute Idee Carson. Wussten Sie eigentlich das es auf diesen Planeten noch eine zweite Einrichtung von den Asgardnern gibt? Faszinierend oder? Wir kennen von den Antikern immer nur eine Stadt auf einem Planeten aber dieser hier dachten sich „Wir machen mal was neues.“ ziemlich ausgekocht diese Asgardner.“ Rodney und Carson waren schon zur Tür raus als Cameron sich die letzten Sätze von Mc Kay noch einmal durch den Kopf gehen lies.
„Eine zweite Einrichtung?“ sagte Cameron fragend zu sich selbst und rannte Rodney nach.
„MC KAY!“ rief er und blieb vor ihm und Carson stehen.
„Wie meinten Sie das mit, es gibt eine zweite Einrichtung auf diesen Planeten? Einen weiteren Außenposten?“
„Eine gute Frage Colonel. Das dachte ich am Anfang auch aber dann kam mir der Gedanke das es nur eine zweite Forschungseinrichtung ist.“
„Es fiel Ihnen ein?“ fragte Cam verwirrt und sah zu Beckett.
„Colonel, Rodney sollte sich hinlegen. Sie können ihm später weiter befragen.“
„Ja Doc, Sie haben recht. Ich komme nachher auf die Krankenstation.“
„Rodney, woher wissen Sie das alles?“ fragte Beckett Doktor Mc Kay als dieser sich gerade ein eines der Betten auf der Krankenstation legte. Carson hatte beschlossen ihm bis auf weiteres dort zu behalten um ihm noch einmal auf Herz und Nieren durch checken zu können.
Nachdem Mc Kay an einige Geräte angeschlossen war, sagte er zu Carson.
„Das ist alles hier oben drin.“
„Und seit wann Rodney?“ Carson zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben das Bett von Mc Kay. Er konnte sich nicht erklären wo dieses ganze Wissen über die Asgardner so plötzlich herkam. Doch mit der Zeit baute sich in Carson eine Vermutung zusammen der er sofort wenn Mc Kay eingeschlafen war nachgehen wollte. Carson hoffte sich zu irren, denn wenn er wirklich recht haben sollte, wüsste er nicht wie er Rodney helfen sollte oder gar könnte.
Gleich nachdem Rodney schlief, so schien es zumindest, setzte Carson sich an seinem Computer. Er wollte alles über das Siegel, welches Rodney noch immer auf der Brust trug herausfinden.
Es hieß das Siegel von Avalon könnte den Weg zu der Stadt weisen indem es eine Art von Mastercode in die asgardnerische Datenbank einspeist, welche dann Avalon sofort den Befehl zum enttarnen gibt. Doch was wenn dieses Signal eine komprimierte Menge an Daten ist welche jetzt auf Rodney übertragen wurde? Was, wenn dieses Sigel eine Art von Datenbank ist oder war? Schon früher waren General O´Neill und Doktor Jackson in einer ähnlichen Situation wie Rodney jetzt. Jack wäre zwei mal beinahe gestorben weil er das komplette Wissen der Antiker in sich aufnahm. Und Doktor Jackson hatte das gesamte Bewusstsein von Merlin, einem Antiker in sich aufgenommen was ihm auch hätte töten oder im besten Fall verrückt werden lassen.
Wenn Rodney wirklich in einer ähnlichen Situation jetzt war wusste Carson das nur noch Castiel oder ein anderer Engel ihm vermutlich helfen könnte.
Die Zeit verflog und Carson schlief an seinem Computer ein. Erst als Cameron zusammen mit Michelle Sanchez und JJ bei ihm war wurde Carson wach.
„Guten Morgen Colonel, Captain, Doktor. Rodney schläft in Bett 5.“
„Morgen Doc. Was suchten Sie in der Datenbank?“
„Ich hatte da eine Vermutung aber ich fand dazu noch nichts.“ die 4 gingen rüber zu Rodney und sahen das er noch schlief. Carson weckte ihm vorsichtig auf.
„Guten Morgen Rodney. Wie fühlen Sie sich?“
„Carson, warum bin ich auf der Krankenstation?“ fragte Rodney verwirrt und setzte sich auf.
„Können Sie sich an letzte Nacht nicht mehr erinnern?“ fragte JJ Doktor Mc Kay.
„Ich ging ins Bett und bin hier wieder aufgewacht.“ antwortete Rodney und sah verwirrt in die Runde. Alle anwesenden konnten sich diese Situation nicht erklären. Alle, bis auf Carson. Diese Blackouts passten leider zu gut zu seiner Theorie als das es Zufall hätte sein können.
„Ruhen Sie sich etwas aus Rodney.“ sagte Carson zu ihm und ging mit den anderen drein nach draußen auf den Flur.
„Colonel ich glaube ich weiß was mit Rodney los ist. General O´Neill wurde zwei mal das komplette Wissen der Antiker in den Verstand kopiert. Anfangs kamen diese Informationen von Blackouts vor und der General konnte sich nicht daran erinnern. Ich befürchte das selbe passiert gerade mit Rodney.“
„Ja ich erinnere mich an den Einsatzbericht. Aber der General kam damals mit einem Reposetotium der Antiker in Berührung. Soweit ich weiß sind wir auch keines dieser Dinger gestoßen.“
„Ich befürchte das Siegel hat auf Rodney die gleiche Wirkung. Ich werde noch ein paar Tests machen aber wenn es wirklich so ist, weiß ich nicht wie ich Rodney helfen könnte.“ Carson verabschiedete sich von den drein und ging wieder an seine Arbeit. JJ ging zurück zu Rodney und unterhielt sich mit ihm, sie wollte wissen wie seiner Meinung nach der gestrige Abend ablief.
Cameron und Sanchez machten sich hingegen auf den Weg zu Adria, sie wollten in Erfahrung bringen was sie über das Siegel wusste. Sie hofften so einen Weg zu finden Mc Kay helfen zu können.
„Schon gehört? Mc Kay scheint jetzt völlig durchzudrehen.“ Major Schmidt und Sergant Baker hatten an diesem Morgen Wachdienst vor Adrias Quartier.
„Er dreht nicht durch Major, er braucht Hilfe!“ erwiderte Mitchell als er mit Sanchez um die Ecke kam. In der Lautstärke in der sich Schmidt mit Baker unterhielt konnte der Colonel alles hören.
„Ja Sir, tut mir leid.“ entschuldigte sich Schmidt bei Mitchell. Ohne etwas zu sagen betraten Sanchez und Cameron das Quartier von Adria. Diese saß gerade an ihrem Tisch und sah auf die brennende Kerze vor sich.
„Adria, was weist du über das Siegel von Avalon?“ Cameron hatte keine Zeit um lange um den heißen Brei herumzureden. Deswegen kam er sofort auf den Punkt.
„Nichts. Ich erfuhr erst davon als Major Schmidt mir davon erzählte. Colonel du musst verstehen das ich nur helfen wollte. Zu viele fanden den Tod weil die falschen Entscheidungen getroffen wurden. Ich konnte nicht zulassen das die Entdeckung neue Technologien über das Leben eines Menschen gestellt wird.“ Adria versuchte sich und ihre Tat zu rechtfertigen doch da war sie bei Cameron an der falschen Stelle. Schon als sie Mc Kay mit dem Siegel in jener Nacht verband, wusste er warum Adria dies tat.
„Weist du wirklich nichts?“ hackte Michelle noch einmal nach.
„Nein, wenn ich etwas wüsste würde ich euch helfen.“ Cameron und Michelle verließen das Quartier von Adria und schon als er die Tür hinter sich schloss, wusste Mitchell was er nun zu tun hatte.
Da Bishopp gerade mit dem Team von Major Lorne auf einem anderen Planeten versuchte Handelsbeziehungen aufzubauen, war Mitchell der Leiter. Über Funk wies er Major Brooks an sich mit ihrem Team fertig zu machen. Er wollte sie los schicken um Zora zu holen, wenn einer wusste was los war dann sie. Doch als er im Torraum angekommen war, sagte Agent Winchester zu ihm „Sir das Gate lässt sich nicht anwählen. Irgendetwas stimmt mit dem Tor auf der anderen Seite nicht. Vielleicht wurde es bei dem Angriff von Aker getroffen.“
„Heute funktioniert aber auch gar nichts. Danke Agent.“ jetzt hatte Cameron nur noch ein Ass im Ärmel welches er ziehen konnte. Castiel. Er ging in das Büro von Doktor Bishopp und schloss die Tür.
„Castiel. Ich weiß das du mich hören kannst. Wir brauchen deine Hilfe.“ sagte er zu sich selber und hoffte das Castiel ihm hörte. Eine ganze Weile passierte nichts doch dann tauchte einer der Engel auf.
„Was willst du?“ fragte Balthazar und sah Cameron genervt an.
„Oh Balthazar. Ich hatte mit Castiel gerechnet.“
„Cas hat keine Zeit. Es gibt wichtigeres als euch.“ Cameron tat so als hätte er die Beleidigung überhört und erklärte dem Engel was passiert war. Ohne zu fragen bediente sich Balthazar an dem Whisky der bei Bishopp im Büro stand und goss sich etwas ins Glas.
„Wir haben uns umgehört seitdem wir wussten das ihr das Siegel mehr oder weniger gefunden habt. Und, ich will es mal erklären das du es auch verstehst. Stell dir vor dieses Glas wäre das Siegel von Avalon und ich bin der der es trägt.“ er trank das ganze Glas in einem Schluck aus und sah Cameron erwartungsvoll an. Balthazar hoffte wohl das seine Erklärung mehr als verständlich war.
„Willst du mir damit sagen das dieses Siegel seinen Inhalt an Mc Kay abgegeben hat und ihm jetzt tötet?“
„Ihr Menschen und eure Auffassungsgabe. Genau wie dieser Alkohol in einem menschlichen Körper abgebaut wird, so nimmt auch dieser Mensch, Mc Kay die Informationen aus dem Siegel auf und muss sie verarbeiten. So und jetzt entschuldige mich, die Asiko feiern heute ein Fest das nur alle 300 Jahre gefeiert wird.“ im selben Atemzug verschwand Balthazar und lies Cameron mit dem Schwung an Informationen zurück.
„Doktor Beckett, kommen Sie bitte sofort in das Büro von Doktor Bishopp. Ich habe neue Informationen die Sie kennen sollten.“ funkte Cameron Carson an. Carson lies sofort alles stehen und liegen und machte sich auf zu Cameron. Zu groß war die Neugierde in ihm und der Drang Rodney zu helfen.
„Was gibt es Colonel?“
„Nun Doc, ich hatte gerade Besuch von Balthazar. Nachdem er uns Menschen mehr oder weniger als dumm bezeichnet hatte. Kam er mit recht nützlichen Informationen um die Ecke. Er sagte das dieses Siegel nur ein Gefäß war und das alles was dort drin war jetzt auf Mc Kay übergegangen ist. Wie Alkohol müsse Mc Kay sein Körper jetzt den Schub von Informationen verarbeiten.“
„Das ist gut zu wissen Colonel. Nur kann man an einer zu großen Menge Alkohol auch sterben wenn es der Körper nicht schafft abzubauen. Ich werde Rodney weiterhin auf der Krankenstation behalten und ihm so gut helfen wie ich es kann. Sie sollten die Kobayashi Maru mit einer Nachricht für Colonel Sheppard von Doktor Keller losschicken. Falls Rodney wirklich stirbt sollten sie es wissen.“ Cameron nickte Carson zu und setzte sich sofort an den Laptop und begann eine Nachricht zu schreiben.
ENDE